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Autor: Stella Deetjen

Aufwachsen ohne Eltern – wir helfen Bibek

Der kleine sechsjährige Bibek fiel mir sofort auf, als ich kürzlich (2018) unsere Programme und Schulen in Nuwakot besuchte. Nicht, weil er lautstark beim gemeinsamen Sport und Spiel herumtobte, sondern aufgrund seiner Schüchternheit und weil er mir quasi den ganzen Tag am Rockzipfel hing, mir überall hin folgte. Ich bemerkte eine tiefe Traurigkeit in seinem Blick, der oft ins Leere ging. Von seinem Lehrer erfuhr ich dann auf Nachfrage den Grund dafür: Seine Eltern leben zwar noch, dennoch gilt Bibek als „soziales Waisenkind“, da er ohne Mutter und Vater aufwachsen muss und den Grund...

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Ein Tag im Leben der Alimaya

Alimaya ist 11 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und zwei Geschwistern (acht und 14 Jahre) in einem abgelegenen Dorf in den Hügeln nördlich des bekannten Chitwan Nationalparks. Drei weitere Geschwister sind bereits außer Haus und verheiratet. Ihre Familie gehört zu dem indigenen Volk der Chepang. Die Kleine ist eines unserer Back to Life – Patenkinder und wird seit einiger Zeit von einem engagierten Ehepaar aus Deutschland unterstützt, mit dem sie re- gelmäßig Briefe austauscht. Der Lebensstandard in ihrem Dorf ist sehr niedrig, es gibt keinen Strom und auch kein fließendes Wasser....

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Covid-19 Prävention – nur wer informiert ist, kann sich schützen!

In Nepal sprach im Februar 2020 noch kaum jemand über Corona, der Alltag nahm seinen ganz normalen Lauf, doch weltweit stiegen die Fallzahlen an. In unseren abgelegenen und teils schwer zugänglichen Projektgebieten hat der Großteil der Bewohner keinen Zugang zu Fernsehen, Radio oder sozialen Medien, um sich über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren. Viele können nicht lesen oder schreiben und sind mit der Last ihres täglichen Daseinskampfes sowieso schon am Limit. Ab Mitte Februar führten wir bis zu den landesweiten Schulschließungen am 19. März Aufklärungsprogramme an unseren Projektschulen,...

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Wie die Bergdörfer sich vor Corona schützen

April 2020: Auch in den Bergen Mugus gilt die strenge Ausgangssperre. In unseren weit abgelegenen Projektdörfern versuchen die Menschen alles in ihrer Macht Stehende, um sich vor der Ansteckung mit Corona zu schützen. Jeglicher Kontakt zwischen den Dörfern ist unterbrochen. Die Dorfgemeinschaften bleiben unter sich. Niemand, der von außen kommt, wird hineingelassen, selbst wenn er aus dem Dorf stammt. Viele Mugali, die in Kathmandu oder in Indien als Tagelöhner arbeiten, versuchen nun, zurückzukehren. Ohne ein tägliches Einkommen können sie sich den Aufenthalt in der Stadt nicht leisten....

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Mit Beharrlichkeit zum Erfolg

Die schwierige Beschaffung der Schutzkleidung für unsere 26 Hebammen in Mugu Als die Corona-Infektionen in Nepal anstiegen und der Lockdown immer wieder verlängert wurde, war dem Back to Life Team sofort klar, dass wir reagieren und weitere Vorräte in die Berge bringen müssen. Ausreichend Schutzkleidung für die 13 Geburtshäuser Mugus stand ganz oben auf der Liste und damit begann eine wahre Odyssee. Woher nehmen und wie transportieren? Schutzanzüge, Handschuhe, Masken, Schuhüberzieher, Desinfektionsmittel – als am 3. Mai 15 Corona-Infektionen in Nepalgunj bestätigt wurden, waren...

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Im Gespräch mit Hebamme Janaki Karki

1. Können Sie uns etwas zu der gegenwärtigen Situation in Gamgadhi erzählen? Wie reagieren die Menschen auf die Pandemie? | Die Menschen in Gamgadhi sind sehr besorgt. Die lokale Regierung hat eine Ausgangssperre erlassen, um die Gesellschaft zu schützen. Die Bewegungsfreiheit der Menschen zwischen den Dörfern ist stark eingeschränkt und die meisten Bewohner bleiben zu Hause. Die Märkte öffnen nur zu bestimmten Zeiten, um die wichtigsten Lebensmittel zum Kauf anzubieten. Soziale Distanzierung, Händewaschen und andere Hygienemaßnahmen werden strikt befolgt. Menschen benutzen Masken, wenn sie...

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Bücher & Buntstifte auf Tour

Unsere Teamkollegen Jhalak (li) und Rimal(re) betreuen die Patenkinder in dieser schweren Zeit. Fast 7 Monate blieben die Schulen in Nepal wegen Corona geschlossen. Onlineunterricht boten nur die teuren Privatschulen an. Die Mehrheit der nepalesischen Schülerinnen und Schüler ging also leer aus. Für unsere Kinder und Jügendlichen trugen wir Hunderte von Büchern durch die Berge. Motivation ist wichtig Je länger die Kinder dem Unterricht fernbleiben müssen und nicht zum Weiterlernen und Lesen motiviert werden, umso höher ist die Gefahr der „drop-outs“, also derjenigen, die die...

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Aarati – eine Zwölfjährige stellt sich dem Corona-Virus

Es ist Juni in Dubichaur, einem kleinen Dorf in der Provinz Chitwan, als Aarati plötzlich Fieber bekommt und die Halsschmerzen immer stärker werden. In diesen Zeiten der geschlossenen Schulen, Läden und Institutionen sind die Teams von Back to Life regelmäßig in den Dörfern der Projektgebiete unterwegs und versorgen die Patenkind-Familien mit Hilfspaketen, die Kinder mit Büchern und beobachten den Gesundheitszustand. Schnell wird klar, Aarati sollte besser zu einer richtigen Untersuchung ins Krankenhaus; sie wird ins Narayanu Community Hospital gebracht. Da die Familie sehr arm ist, übernimmt...

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Abgebrannt – Neubeginn für eine Familie

Die 37-jährige Dhanamaya Chepang lebt mit ihrer Familie in einem unserer Projektdörfer in Chitwan im Süden Nepals. Dhanamaya hat eine große Familie, zu neunt leben sie dicht gedrängt in einem kleinen Holzhaus am Waldesrand, ganz am Ende des Dorfes Dhamili. Die Familie besitzt kein Land, das sie bewirtschaften könnte. Sowohl Dhanamayas Ehemann, Akal Bahadur (48), als auch ihr ältester Sohn Suresh (19) und dessen Frau Kabita (19) haben keinerlei Ausbildung, können nicht lesen oder schreiben und arbeiten als Tagelöhner. Sie laufen täglich die Nachbardörfer ab auf der Suche nach einem Verdienst...

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Nepal im Profil

Nepal liegt in Südasien zwischen Tibet im Norden und Indien im Süden. Es verfügt über eine Fläche von 147.516 Quadratkilometern, rund 40% der Größe Deutschlands. 39 % der 30 Millionen Einwohner leben unter der Armutsgrenze von 3,20$ pro Tag und Kopf (Weltbank, 2019). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist bei 21 Jahren. 30% der Wirtschaftsleistung Nepals wird von den 3 Millionen Nepali erbracht, die als Gastarbeiter im Ausland oft unter unwürdigen Bedingungen arbeiten. Nepal befindet sich in einer seismisch aktiven Zone, insbesondere das Himalaya-Gebiet gilt als stark erdbebengefährdet....

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Die Tamang

Die Handtrommel „Damphu“ heizt den Rhythmus an. Die Tanzenden werden schneller, ihre Bewegungen wilder. Der Tanz „Tamang Selo“ zieht jeden in seinen Bann. Die Tamang, eine der größten tibetisch-burmesisch sprechenden Ethnien in Nepal, pflegen ihre zahlreichen Traditionen, die sie ursprünglich aus Tibet mitbrachten. Seit dem 3. Jahrhundert leben sie im Kathmandutal und dem zentralen Hügelland. Reiche Kultur und dabei modern Die Tamang geben sich gerne auch äußerlich traditionell: Viele Frauen tragen an besonderen Tagen ihre ausgefallene Tracht samt bunter Schürze und Hut. Auch die Männer...

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Die Chepang

Im kleinen, nur mit Stroh gedeckten Holzhaus liegen die zerlumpten Schlafmatten auf dem Boden. An der Wand hängt ein „Jaabi“, eine Tasche geknüpft aus Pflanzenfasern. Darin werden wilde Früchte, Beeren und Essbares im angrenzenden Wald gesammelt. Die Chepang haben ihr Nomadenleben noch immer im Blut, auch wenn sie vor knapp 100 Jahren zwangsweise angesiedelt wurden. Die friedliche, freundliche Volksgruppe gilt als die vergessene Ethnie Nepals. Sie zählen zu den Ärmsten, den Ungebildeten, die selbst nur zögerlich um Hilfe bitten würden – auch in Unkenntnis ihrer Rechte. Eine Nomandenkultur,...

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Im Gespräch mit Sun Bahadur Moktan

Früher abseits der Welt. Heute der Zukunft zugewandt Sun Bahadur Moktan, der in Thakaltar in der Region Chitwan lebt und dort als Lehrer unterrichtet. Er hat einen genauen Blick darauf, was sich in seinem Dorf in den vergangenen 10 Jahren getan hat und wir freuen uns, dass er sich die Zeit genommen hat, es für uns zusammenzufassen. Zur Vorzeigeschule geworden Aus unserer einfachen Schule ist dank Back to Life eine Vorzeigeschule für die Region geworden mit zwei doppelstöckigen Schulblocks. Unsere Räume sind neu, groß, bestens ausgestattet und für kindgerechtes wie anregendes Lernen...

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Das Leben der Tharu – die „Menschen des Waldes“

Es ist der erste Nationalpark, der in Nepal gegründet wurde: Seit 1973 ist der Chitwan Nationalpark das Schutzgebiet von 68 verschiedenen Säugetieren – darunter auch der berühmte Bengalische Tiger. Die Population der bedrohten Tiere stieg von damals nur 25 Exemplaren auf bis heute 110 an: Ein einzigartiger Erfolg, der die Effektivität von großräumigen Schutzzonen beweist. Bereits 1984 wurde der Park zum UNESCO-Welterbe erklärt. LEBEN WIE IM DSCHUNGELBUCHDoch neben der einzigartigen Natur der Dschungellandschaft und vielen anderen exotischen Tieren wie freilebenden Panzernashörnern, Krokodilen,...

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Hüter der Balance – die Schamanen Nepals

Der Vollmond steht über den Bergen, die Zeremonie hat bereits begonnen. Eine junge Frau des Dorfes, die eine unerklärliche Krankheit plagt, hat den Schamanen im „Than“-Tempel der Gemeinschaft aufgesucht. Sie erfleht Rat, was sie gegen ihre unerträglichen Bauchschmerzen tun kann. Opfergaben für eine Diagnose und Heilung Mit gebührendem Respekt betritt sie die schmucklose Hütte, nur rote und weiße Stoffstreifen baumeln von den Dachbalken in den Raum hinab. Ein simpler Stein liegt zentral im Raum als Symbol der Inkarnation für die Gottheit Masto. Ehemann und Großmutter begleiten die junge...

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Schafzucht in Mugu

Eine Tradition, die wiederbelebt werden muss Unsere Projektregion Mugu besteht aus zwei Regionen, benannt nach den Ureinwohnern: Die obere Jadan und das untere Khasan. Die Jad sind tibetische Lamas, die Menschen in der südlichen Region Khas, die aus Nordwestindien kamen. Beide brachten wichtige Kenntnisse mit: Die Khas waren landwirtschaftlich erfahren und besaßen Metallwaffen, das Volk der Jadan waren Schafzüchter. Die Kombination von beidem bildete eine gute Grundlage zur Existenzsicherung in der Region. „WIR KÖNNEN UNS EIN LEBEN OHNE SCHAFE NICHT VORSTELLEN.WIR SIND UNTRENNBAR MIT...

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Ein Blick zurück und nach vorn. Loharbada in den Bergen Mugus.

Wenn sich Programmdirektor Dikendra Dhakal heute in Loharbada umschaut, kann er es kaum fassen. „Als wir vor 10 Jahren hier zum ersten Mal ankamen, war nicht nur der Lebensstandard extrem niedrig, sondern auch Hygienebedingungen eigentlich nicht vorhanden.“ Die Menschen erledigten ihre „Geschäfte“ vor der Haustür, matschige Tierfäkalien bedeckten die Wege, es stank bestialisch. Schwärme von Hausfliegen saßen überall: in den Gesichtern der Kinder, auf dem Essen. Die Menschen wuschen sich und auch ihre Kleidung nur selten, Abwasser wurde einfach auf die Gasse gegossen. In und aus den Häusern...

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Mugu – Stillstand im Schnee

In Mugu, unserem Projektgebiet im Hochgebirge Nepals, ändert sich von einem Moment auf den anderen alles, wenn es schneit. Die Trampelpfade zwischen den Bergdörfern vereisen, werden rutschig und hochgefährlich besonders für die, die schweren Lasten tragen. Bei langandauerndem Schneefall gibt es dann schnell keinen Nachschub mehr an Gütern auf den lokalen Märkten. Vielen fällt der Verdienst weg. Für die Bergbauern wird das Leben hart, denn sie können ihr Vieh nun nicht mehr grasen lassen und müssen die Heuvorräte sorgfältig einteilen, um über die Runden zu kommen. Ist der Wintereinbruch...

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Im Gespräch mit Harikrishna Upadhyaya, Lehrer in Mugu

Harikrishna Upadhyaya, Asst. Head Teacher, Lokpriya Secondary School, Gamtha Khatyad, Mugu Menschen, die persönlich involviert sind, haben einen geschärften Blick. Daher haben wir Ende 2019 Herrn Harikrishna Upadhyaya interviewt, der in Khatyad in der Region Mugu als Lehrer arbeitet und selbst im Ort wohnt. Wenn Sie 10 Jahre zurückblicken, wie war die Bildungssituation in Khatyad? Wir reden hier von einem ganz anderen Zustand. Für die Gemeinden hatte Bildung keinen hohen Stellenwert. Die Infrastruktur war mangelhaft, Lernmaterialien gab es wenige oder keine – so kann Lernen niemanden...

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Dhamili in Chitwan. Ein Dorf, das sich nicht mehr dem „Schicksal“ hingibt

…im Gespräch mit Kamal Chepang, Lehrer in Chitwan Muss man Armut als Schicksal oder gar gottgegeben hinnehmen? Sind 90 Prozent Analphabetismus akzeptabel? Wo wir wie selbstverständlich den Kopf schütteln, denken die Menschen in Nepal leider oft noch anders. Allerdings nicht in Dhamili, einem der Dörfer, in denen wir von Back to Life aktiv sind. Herr Kamal Chepang ist Lehrer an der örtlichen Schule und hat uns Ende 2019 einige Fragen beantwortet, die die aktuelle Situation treffend wiedergeben. Wie sah die Bildungssituation vor 10 Jahren aus und was hat sich seitdem verändert? Die...

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Back to Life e.V.