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Ein Tag im Leben der Alimaya

Alimaya ist 11 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und zwei Geschwistern (acht und 14 Jahre) in einem abgelegenen Dorf in den Hügeln nördlich des bekannten Chitwan Nationalparks. Drei weitere Geschwister sind bereits außer Haus und verheiratet. Ihre Familie gehört zu dem indigenen Volk der Chepang. Die Kleine ist eines unserer Back to Life – Patenkinder und wird seit einiger Zeit von einem engagierten Ehepaar aus Deutschland unterstützt, mit dem sie re- gelmäßig Briefe austauscht. Der Lebensstandard in ihrem Dorf ist sehr niedrig, es gibt keinen Strom und auch kein fließendes Wasser. Die Familien bewohnen einfache kleine selbstgezimmerte Holzhütten. Doch durch die Programme von Back to Life zur Einkommensgenerierung und den Beitrag der Paten konnte hier bereits viel verbessert werden. Außerdem hat Back to Life die Schule des Dorfes renoviert, um 2 Schulgebäude erweitert und mit Tafeln, Tischen und Bänken sowie einer Bücherei ausgestattet. Alimaya ist eines von über 100 Kindern, die die kleine Dorfschule in Dhamili besuchen. In diesem Jahr ist sie in die 5. Klasse gekommen.


Statt Kindheit warten häusliche Pflichten

Der Tag beginnt für Alimaya schon früh mit der Morgendämmerung um 5 und im Winter um 6 Uhr. In Nepal sind Kinder und Jugendliche fest in die Haushaltpflichten eingebunden. Alimayas Aufgaben sind, die Hühner und Ziegen zu füttern und danach mit ihrer Mutter das für den Tag benötigte Wasser herbeizuholen. Die beiden benutzen dazu Kanister und leere Plastikflaschen, die sie an einer natürlichen Quelle befüllen und die schwere Last anschließend nach Hause tragen. Dafür brauchen sie ungefähr eine Stunde. Das einfache Frühstück besteht aus Reis mit einer dünnen Linsensuppe oder manchmal auch einem Brei aus selbst geschrotetem Maismehl. Dann putzt sich Alimaya die Zähne und kämmt ihre Haare. Ihre Zahnbürste hat sie von Back to Life im Rahmen des School Health Programmes bekommen. Danach zieht sie sich ihre Schuluniform an, packt den Schulrucksack und läuft gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder zur Schule, die nicht weit entfernt liegt. Um 10 Uhr ist Schulbeginn. Jeden Morgen versammeln sich die Schüler*innen und Lehrer auf dem Schulhof und singen gemeinsam die Nationalhymne von Nepal. Danach geht der Unterricht los. Nepali, Englisch, Mathe, Sozialkunde, Naturwissenschaften und Kunst werden unterrichtet.


Alimaya schmiedet an ihrer Zukunft

Die Stunden, die sie in der Schule verbringt, genieße sie am meisten, sagt Alimaya. Das Lernen macht ihr Spaß und sie ist eine sehr gute Schülerin. Diesen April hat sie als Klassenbeste abgeschlossen und wurde dafür ausgezeichnet. In den Pausen spielt sie mit ihren Mitschülern. Hier kann sie endlich Kind sein. Am liebsten spielen Alimaya und ihre Freunde „Lakkudhalai“, wobei ein Turm aus sieben Steinen von einem kleinen Ball getroffen werden muss. Ganz besonders dankbar ist das Mädchen über das leckere und täglich variierende Schulessen, das Back to Life den Kindern ermöglicht. Jeden Mittag wird eine frischgekochte Mahlzeit aus lokalen Lebensmitteln zubereitet. Alle Kinder dürfen sich Nachschlag holen, bis sie wirklich satt sind. Alimaya sagt, es schmecke ihr dort noch viel besser als zu Hause.

Alimayas Leben außerhalb der Schule | Um 16 Uhr ist Schulschluss. Alimaya läuft zurück nach Hause. Ihre Eltern, die als Tagelöhner ihr Geld verdienen, sind dann meistens noch nicht zurück, sie kommen erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause. Alimaya lässt währenddessen die Ziegen am Dorfrand grasen. Back to Life hat die Familie dabei unterstützt, eine kleine Ziegenzucht auf die Beine zu stellen. Durch den Verkauf der Tiere können sie ein zusätzliches Einkommen generieren. Abends bereitet die Mutter erneut Reis und Linsen zu. Fleisch gibt es nur an besonderen Feiertagen. Die Familie hat weder Fernsehen noch Radio und auch kein Spielzeug für die Kinder. Daher geht es nach dem Abendessen recht bald ins Bett. Zum Schlafen werden in der Holzhütte dünne Matten ausgerollt. Es gibt nur einen einzigen Raum. Dort schläft die ganze Familie.


Back to Life e.V.