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Das Ende der Wassernot: 11 neue Zapfstellen für Bhaduwar

Verhängnisvolle anderthalb Minuten für das kleine nepalesische Bergdorf in Nuwakot – Bhaduwar wurde 2015 während der Erdbeben nahezu ausradiert. Seine 538 Bewohner mussten hilflos mitansehen, wie ihre Häuser, Viehställe und die Dorfschule Teil einer Trümmerwüste wurden. Auch die Wasserversorgung des Dorfes wurde damals zerstört. Die Menschen mussten fortan eine Stunde zum Fluss laufen, um Wasser zu holen.


Ohne Wasser droht die Abwanderung

Doch ohne Wasser hat das Dorf keine Zukunft. Wenn Viehzucht oder landwirtschaftlicher Anbau auf ihrem Grund und Boden aus Wassermangel nicht möglich ist, müssen die Dorfbewohner abwandern, um irgendwo Arbeit zu suchen. Gleichzeitig mit dem Wiederaufbau der Grundschule des Dorfes kümmerte sich Back to Life deshalb auch um die dringend nötige Wiederherstellung eines funktionierendes Wassersystems. Die von Back to Life beauftragten Techniker erstellten nach eingehender Analyse der Möglichkeiten einen Bauplan für die Wasserleitungen. Nachdem Wasserproben aus der Quelle in einem zertifizierten Labor getestet und als sauberes Trinkwasser befunden wurden, erteilte die Gesundheitsbehörde die notwendige Erlaubnis für den Bau des Wassersystems.


Unterirdische Wasserwege sorgen für sauberes Trinkwasser

Eine unterirdische, 3,2 Kilometer lange, Verbindung von der Wasserquelle zum Dorf zu legen, war kein leichtes Unterfangen am Berg mit verschiedenen Gesteins- und Erdschichten, die per Hand abgetragen werden mussten. Die Dorfbevölkerung arbeitete unermüdlich mit und so konnte das Projekt innerhalb von 7 Monaten realisiert werden. Das Resultat kann sich sehen lassen. Bhaduwar nennt nun 11 Wasserstellen im Dorf sein Eigen. Strom ist für den Betrieb nicht notwendig, wir nutzen den Wasserdruck, der durch die abschüssige Hanglage entsteht. Für die Stellfläche der voluminösen Tanks haben zwei Familien je ein Stückchen Land zur Verfügung gestellt. Vor der Inbetriebnahme wurde die Wasserqualität von der Gesundheitsbehörde erneut getestet und die 11 Zapfsäulen sowie die Wasserleitung für die Grundschule wurden freigegeben.


Dorf übernimmt Eigenverantwortung

Die vom Dorf gewählte und von uns geschulte „Water User Group“ ist für die Wartung des Systems zuständig. Wir haben sie mit entsprechenden Werkzeugen und Materialien ausgestattet. Darüber hinaus werden die von uns eingerichteten Spargruppen dafür sorgen, dass die Betriebskosten der Wasserversorgung in Zukunft vom Dorf selber getragen werden können. Das ist wichtig, um keinerlei Abhängigkeiten zu schaffen.


Neue Zukunft durch Wasserzugang

Die 11 Zapfstellen verändern das Dorfleben. Bimala Tamang sagt uns: „Es ist so eine große Erleichterung, dass ihr das Wasser nun bis in unser Dorf kommen lasst. Das spart uns so viel Kraft und Zeit. Durch die viel bessere Wasserqualität der Bergquelle wird sich nun auch die Gesundheit und die Hygiene im Dorf verbessern. Denn jetzt haben wir so viel Wasser, dass unsere Kinder sich regelmäßig waschen können. Sogar unsere Toiletten können wir nun mit dem Wasser spülen. Das verändert für uns vieles grundlegend.“

Familienväter, die sonst auf Arbeitssuche abgewandert wären, unterstützen wir durch Einkommensförderung. Da der Wassermangel behoben ist, können sie Gemüse in Gewächshäusern anbauen und gewinnbringend auf dem Markt verkaufen. Die notwendigen Schulungen und Startmittel erhalten sie von Back to Life. Der Wasserzugang macht auch die Viehhaltung wieder möglich und es gibt wieder mehr Ziegenherden im Dorf.

Back to Life e.V.