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Mikro-Wasserkraftwerk – Licht und Zukunft für ein Dorf

Wenn die Nacht kam, lag unser Projektdorf Thakaltar in Chitwan (Südnepal) im Dunkeln. Nur vereinzelt leuchteten Holzfeuer oder Kerosinlampen den Menschen. Fünf Stunden Fußmarsch von der nächstgrößeren Straße und den dortigen Märkten entfernt, entschlossen sich die Bewohner, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. 187 Haushalte sparten über zwei Jahre insgesamt 60.000 Rupien (etwa 460 Euro) und bauten mit einer geringen Subvention des Staates ihr eigenes kleines Wasserkraftwerk, das Energie für maximal eine bis vier Lampen pro Häuschen erzeugte. Nur wenige Monate hielt die Freude, dann kam der Monsun. Die Regenfälle zerstörten die mühsam angelegten Wasserwege, es war wieder dunkel im Dorf.

Wir unterstützen Engagement
Wir von Back to Life unterstützen grundsätzlich das eigene Engagement der Menschen in unseren Projektgebieten. So auch hier. In Zusammenarbeit mit den Bewohnern errichteten wir zunächst die Wasserwege neu, mit denen das Wasser zum kleinen Kraftwerk geleitet wird und nutzten gegen die Regenfälle eine stabilere Konstruktion aus Steinen und Zement. Außerdem haben wir das Holzhaus rund um die Turbine umfassend renoviert sowie die Turbine gewartet und funktionstüchtig gemacht.



Gemeinsam zum Ziel
In einem weiteren Schritt gründeten wir mit den Bewohnern ein Management-Komitee, welches für das Mikro-Wasserkraftwerk verantwortlich ist. Jeder Haushalt zahlt nun monatlich 70 Rupien (etwa 0,53 Euro) auf ein Gemeinschaftskonto. Davon wird ein ausgebildeter Techniker bezahlt, der die Turbine und Wasserwege regelmäßig wartet und instand hält. Der Rest der Beiträge verbleibt für zukünftig anfallende Reparaturen auf dem Konto.

Durch die Reparatur und die Gewährleistung der Nachhaltigkeit werden die Bewohner nun langfristig und in mehrfacher Hinsicht von ihrem Mikro-Wasserkraftwerk profitieren können: Die Kinder können abends bei angenehmem Licht lesen und Hausaufgaben machen, die Familien haben die Möglichkeit, viele Hausarbeiten auch am Abend zu erledigen und der Rauch von Holzfeuern vergiftet nicht mehr die Atmosphäre in den Häuschen.

Licht ist Energie
Durch die nun konstant zur Verfügung stehende Energie rückt das abgelegene Dorf deutlich näher an den Rest der Welt heran. Auch ein Guest House ist so entstanden. Binod, ein junger Mann aus dem Dorf begrüßt hier Touristen und andere Besucher. Mit dem Licht kam eben auch die Energie, das Leben jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Back to Life e.V.