HILFE IN ALLE HIMMELSRICHTUNGEN
Der Kompass unserer Entwicklungszusammenarbeit zeigt in alle Himmelsrichtungen. Deswegen errichtet Back to Life jetzt in Ost-Nepal ein neues Krankenhaus. Nach 15 Jahren bewährter Hilfe im Westen und im Süden werden wir dringend benötigte ärztliche Versorgung nun auch zu den Menschen im Osten des Himalaya-Staates bringen. Für dieses Großprojekt wurde soeben in Sindhuli der Grundstein gelegt. Von Herbst 2026 an sollen so rund 36.500 Menschen in knapp 8.000 Haushalten rundum medizinisch betreut werden können – von der Vorsorgeuntersuchung bis zur Operation.
Neubau wird wichtigstes Gesundheitszentrum der Region
„Das neue Krankenhaus in Golanjor wird das wichtigste Gesundheitszentrum der gesamten Region werden“, so Shankar Baral. Der Bürgermeister weiter: „Dieses Krankenhaus wird den Mangel an medizinischer Versorgung in unserem abgelegenen Gebiet endgültig beheben. Endlich werden weiterführende Untersuchungen und sogar Operationen vor Ort möglich sein. Es wird Menschenleben retten, in Notfällen und rund um die Uhr.“ Aktuell gibt es im Distrikt Sindhuli für rund 300.000 Menschen auf einer Fläche so groß wie das Saarland nur ein Krankenhaus und kleine, ambulante Health Posts, die keine Patienten aufnehmen und nur äußerst limitierte Hilfe anbieten können.
Stella Deetjen: „Substanzielle Stärkung der gesundheitlichen Infrastruktur!“
Das nepalesische Back to Life-Team unter Leitung seiner Direktoren Achyut Paudel und Dikendra Dhakal kann erfolgreich auf Erfahrungen zurückgreifen, die es beim Bau unseres Mutter-Kind-Krankenhauses im westnepalesischen Surkhet gesammelt hat: Ein Vorbild für unser neues Großprojekt, denn dort wie hier stehen sowohl Hilfe zur Selbsthilfe als auch spätere Eigenverantwortung im Mittelpunkt. Back to Life-Gründerin Stella Deetjen: „Nepal hat hohe Ziele im Gesundheitssektor, doch in entlegenen Bergregionen fehlt es an Krankenhausinfrastruktur und den Mitteln, diese zu bauen. Mit der Übergabe eines einsatzfähigen Krankenhauses an die örtlichen Behörden leisten wir einen substanziellen Beitrag zur Stärkung der gesundheitlichen Infrastruktur Nepals. Dort, wo es dringend gebraucht wird.“
Gebündelte Kräfte- erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit
Der gute Ruf ist Back to Life vorausgeeilt und hat geholfen, die Kräfte auf allen Ebenen zu bündeln: „Die Mittel aus Bund, Provinz und Gemeindeebene sind vertraglich zugesichert, um Unterhalt und Betrieb des Krankenhauses eigenständig zu gewährleisten“, so Bürgermeister Baral, während er mit dem Back to Life-Team den Grundstein legte.
Das gesamte Dorf war vor Ort, als die Offiziellen – barfuß in der Baugrube – den mit Blumen und Segenssymbolen verzierten Glücksbringer ins Fundament einbrachten. Auch die nepalesische Presse war anwesend und berichtete über die Grundsteinlegung.
Auf halber Strecke zwischen Hauptstadt und Everest Base Camp: Seuchen, Hunger, Analphabetismus
Seitdem herrscht auf der Baustelle Hochbetrieb. 42 Räume auf zwei Stockwerken, wie alle unsere Gebäude erdbebensicher und nachhaltig umweltverträglich aus lokalen Ressourcen gebaut, umfasst Back to Lifes neues Großprojekt. Auf unseren Baustellen sorgen wir für Sozialstandards, die über die gesetzlichen Vorgaben Nepals weit hinausgehen, Arbeits- und Ruhezeiten werden eingehalten und Schutzkleidungen zur Verfügung gestellt.
42 Räume für 20 medizinische Fachkräfte- sozial und nachhaltig gebaut
Sindhuli in der Provinz Bagmati gehört zu den ärmsten Regionen Nepals. Nur rund hundert Kilometer von der Hauptstadt Kathmandu und circa achtzig Kilometer von Lukla, dem Ausgangspunkt vieler Everest-Expeditionen entfernt, leben rund 300.000 Menschen bis in Höhen von fast 2.800 Metern. Es fehlt nahezu an allem: Nahrung, Bildungsmöglichkeiten, Gesundheitsvorsorge, Zugang zu sauberem Wasser.
60 Prozent der Bevölkerung leiden unter Ernährungsunsicherheit, weil die Landwirtschaft nicht genug Ertrag bringt. Viele kämpfen als Tagelöhner und Wanderarbeiter ums Überleben.
Ein Fünftel der Menschen muss mit unsicherem Wasser aus Flüssen oder ungeschützten Brunnen überleben. Nur knapp ein Drittel der Haushalte wird durch Leitungen versorgt, die Mehrheit der Bewohner läuft weite Wege zu den Wasserstellen. Das kostet besonders Mütter und Kinder viel Kraft und kostbare Zeit.
Zeit, die Kinder eigentlich in der Schule verbringen sollten – auch, wenn es davon viel zu wenige gibt und der Weg dorthin oft Stunden durch die Berge führt. Jeder dritte Mensch in Sindhuli kann nicht lesen oder schreiben. Unter den Frauen beträgt die Rate der Analphabetinnen sogar 35 Prozent, ein Drittel der Mädchen und Frauen ist von Bildung und Wissen nahezu ganz abgeschnitten.
Ein weiterer Baustein für die Mutter-Kind-Gesundheit Nepals
Frauen und Mädchen haben auch kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Unterernährung, mangelnde Hygiene, fehlende Gesundheitsaufklärung, verschmutztes Wasser und ansteckende Krankheiten fordern viele Opfer. Geburten sind lebensgefährlich: Nur 38 Prozent der Schwangeren erhalten die vorgesehenen Kontrolluntersuchungen, weniger als die Hälfte der Frauen bringt ihre Kinder in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und mit Hilfe von ausgebildeten Hebammen zur Welt.
Dank unserer derzeit 18 Geburtshäuser, in denen bereits mehr als 3.500 Kinder zur Welt gekommen sind, bringen wir auch hierfür bereits überlebenswichtige Erfahrungen mit.
Das Ziel von Back to Life ist, die Mutter-Kind-Sterblichkeit in Sindhuli massiv zu senken -dauerhaft. Jede Schwangere soll Zugang zu Vorsorge und Geburtshilfe mit Nachsorge haben. Einer der wichtigsten Bausteine dafür wird unser neues Krankenhaus sein.
Ein starkes Netzwerk für die Gesundheit von 36.500 Menschen
Hier in Golanjor wird schon bald ein rund 20-köpfiges medizinisches Team arbeiten – darunter Ärzte, Krankenpfleger und Hebammen, Gesundheitsassistenten, Röntgen- und Labortechniker, Dentalhygieniker, Apotheker und sogar ein Assistent für traditionelle ayurvedische Medizin.
Über 36.500 Menschen erhalten Zugang zu medizinischer Versorgung und die ambulanten Health Posts in den abgelegenen Dörfern des Distrikts können endlich ihre Patienten an ein erreichbares Krankenhaus und in fachärztliche Behandlung überweisen, statt sie unbehandelt nach Hause schicken zu müssen.
Gleichzeitig wird das Krankenhaus Ausgangspunkt für die wichtige Gesundheitsvorsorge der ländlichen Bevölkerung durch Aufklärung über Hygiene, Trinkwasser, Mutter-Kind-Gesundheit, Mangelernährung sowie das frühzeitige Erkennen und die Vermeidung von Krankheiten.
Namaste, alles Liebe und Gute,
Ihre Tara-Stella und das Back to Life-Team