Warum investieren wir in Gesundheit?
Sterblichkeitsrate bei Kindern < 5 Jahren | 28 pro 1.000 Lebendgeburten |
Rate vorzeitiger Tode durch Luftverschmutzung | 193,8 pro 100.000 Bevölkerung |
Sterblichkeitsrate infolge von Kontakt mit verunreinigtem Wasser, unzureichenden sanitären Verhältnissen und mangelnder Hygiene | 19,8 pro 100.000 Bevölkerung |
Dichte der Ärzte | 6,5 pro 10.000 Bevölkerung |
Anteil von Kindern < 5 Jahren mit chronischer Unterernährung | 36% |
Pro Kopf Ausgaben der Regierung für Gesundheit | 45 USD |
Rettung nur für den, der bezahlen kann
Medizinische Hilfe darf kein Privileg sein
Zwar ist essentielle Gesundheitsversorgung in Regierungskrankenhäusern mittlerweile kostenlos, doch davon profitieren höchstens die Städter, nicht die Menschen auf dem Land. Gerade einmal 7% der nepalesischen Bevölkerung verfügt über eine Krankenversicherung. Das heißt, dass viele Behandlungen und Medikamente selbst finanziert werden müssen. Das ist für arme Familien in der Regel unmöglich oder stellt eine immense finanzielle Belastung dar, welche andere wichtige Ausgaben für Nahrungsmittel oder Bildung kompromittiert. Oft verschulden sich die Familien auf lange Sicht oder verkaufen ihr Land.
So sorgt Back to Life für bessere Gesundheit in Nepal
Aktuell liegt die Sterblichkeit bei Kindern unter 5 Jahren bei 28 pro 1.000 Lebendgeburten. Eines der wichtigsten Ziele der Agenda 2030 in Nepal ist es, diese bis 2030 auf unter 20 zu senken. Laut der WHO sind Infektionskrankheiten, wie Lungenentzündung, Durchfall und Malaria zusammen mit Frühgeburten, Sauerstoffmangel während der Geburt, Geburtstrauma und erblich bedingte Anomalien die häufigsten Todesursachen für Kinder unter 5 Jahren. Viele davon sind leicht zu verhindern, wenn der Zugang zu einfachen, lebensrettenden Gesundheitsleistungen sichergestellt ist und gesunde Verhaltensweisen praktiziert werden. Dazu zählen allen voran professionell betreute Geburten, Nachsorgeuntersuchungen, exklusives Stillen für mindestens sechs Monate, ausgewogene, ausreichende Ernährung, Impfungen und Behandlung häufiger Kinderkrankheiten sowie gute Hygiene, Sanitäranlagen und sauberes Trinkwasser.
Aufklärung ist das A und O
Wird über diese Themen aufgeklärt und Vorsorge in der Familie, in der Schule und im Dorf unterstützt, können viele Krankheiten von vornherein effektiv vermieden werden. Daher klären wir Erwachsene, Jugendliche und Kinder aktiv und regelmäßig über Gesundheitsthemen auf, die sie betreffen. Wir nutzen dazu verschiedene, altersgerechte Formate, wie Child Clubs, Workshops, Radiosendungen oder auch große Gemeindeveranstaltungen zum Weltwassertag oder anderen wichtigen internationalen Aktionstagen. Für diejenigen, die nicht lesen und schreiben können, entwickeln wir bebildertes Informationsmaterial. Unsere Geburtshäuser sind eine Plattform der Aufklärung für Mütter, die das neue Hygienebewusstsein dann in ihre Familien tragen. Damit steigern wir das Bewusstsein für gesunde Verhaltensweisen.
Das erste Back to Life-Krankenhaus – ein Segen für Mutter und Kind
Mit unseren Geburtshäusern in Mugu leisten wir bereits seit Beginn unserer Projektarbeit einen erheblichen Beitrag zur Senkung der Mutter- und Kindersterblichkeitsrate in Nepal. Wenn aber besondere Komplikationen auftreten und Bedarf nach medizinischem Rat und entsprechenden technischen Geräten besteht, war die Lage für die Schwangeren im Hochgebirge lange aussichtslos.
Um allen Frauen die erforderliche Versorgung zu ermöglichen, haben wir im Frühjahr 2024 den Bau und die Ausstattung eines Mutter-Kind-Krankenhauses in der Hauptstadt der Provinz Surkhet fertiggestellt. Die Provinzhauptstadt liegt am Fuß des Hochgebirges und ist somit über den Karnali Highway von Mugu bestmöglich erreichbar.
Health Camps – wir bringen Ärzte ins Hochgebirge
In den Bergen Mugus organisiert Back to Life jedes Jahr Health Camps, in denen Patienten ambulant und fachärztlich versorgt werden. Dafür engagiert Back to Life nepalesische Ärzte verschiedener Fachrichtungen, besorgt die entsprechenden behördlichen Genehmigungen und Medikamente und kündigt die Health Camps frühzeitig in den Dörfern an. Für die Ärzte aus Kathmandu ist der Einsatz im Hochgebirge keine leichte Aufgabe, da sie mit unserem Team erst ein bis zwei Tagesmärsche durch schwieriges Terrain zum Einsatzort laufen müssen und dort dann unter einfachsten Bedingungen untergebracht sind. Die Ärzte verbringen mehrere Tage vor Ort und behandeln in dieser Zeit so viele Patienten wie möglich. Die Health Camps sind für die dort lebende Bevölkerung die einzige Möglichkeit im Jahr, fachärztlich untersucht und behandelt zu werden – für viele ist es sogar der erste ärztliche Kontakt überhaupt. Daher ist der Andrang immer enorm, die Menschen kommen zum Teil von sehr weit her. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Atemwegs- und Hautkrankheiten, Bindehaut- und Ohrenentzündungen, gynäkologische Probleme, Mangelernährung und Parasitenbefall.
Ist die Behandlung vor Ort nicht möglich, werden die Patienten an ein Krankenhaus im Tiefland überwiesen. Bei Notwendigkeit unterstützt Back to Life den Transport dorthin. Bis heute konnten wir mit den Health Camps in den Bergen Mugus schon mehr als 20.000 Menschen helfen.
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Eine Herzensangelegenheit – unsere Herzklinik in Karnali
Trotz aller Anstrengungen rund um unsere jährlichen Health Camps war vielen Menschen in Mugu der Zugang zu kardiologischer Hilfe lange verwehrt. Der traurige Trend zum immer größer werdenden Bedarf schlug sich in steigenden kardiologisch bedingten Todesfällen nieder.
Anfang 2023 beschlossen wir, das Provinzkrankenhaus in Surkhet mit modernsten Geräten auszustatten und uns um deren Wartung sowie um langfristig möglichst nachhaltigen Einsatz der Technik zu kümmern.
Medizinische Hilfe direkt an den Schulen
Besonders wichtig ist Back to Life die Gesundheitsförderung an den Schulen durch Gesundheitstrainings für das richtige Händewaschen, die wichtige tägliche Hygiene und das Zähneputzen. Den Kindern werden die wichtigen Hygieneregeln zur Gewohnheit und sie bringen sie auch ihren Angehörigen zu Hause bei. An manchen Schulen ermöglichen wir eine täglich frischgekochte, ausgewogene Mahlzeit und teilen Obst aus, um der Unterernährung entgegenzuwirken.
Wir organisieren Health Camps direkt an den Schulen. Alle Schüler*innen werden von Kinder- und Allgemeinärzten untersucht. Wenn notwendig, kümmert sich Back to Life um weiterführende Behandlungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen und kommt für die medizinischen Kosten auf. Durch die Health Camps konnten wir bereits vielen Kindern aus schweren gesundheitlichen Notlagen helfen.
Augen auf – mobile Augenklinik
Back to Life lässt die Jungen und Mädchen auch vom Augenarzt untersuchen. Mit einer Art ambulanter, mobiler Augenklinik reist bzw. läuft unser Team mit dem Arzt in den abgelegenen Gebieten von Schule zu Schule. Dort werden die Schüler*innen auf ihre Sehfähigkeit untersucht. Pro Schule verbleibt der Arzt meist einen Tag. Am meisten werden Brillen benötigt. Nach dem Sehtest werden sie angefertigt und zeitnah an die jeweiligen Kinder ausgeteilt. Viele Lehrer berichten von verbesserten schulischen Leistungen der Kinder nach dem sie eine Brille erhalten haben.
Schnelle Nothilfe in Einzelfällen
Immer wieder stoßen wir in unseren Projektgebieten auf medizinische Notfälle, bei denen es buchstäblich um Leben und Tod geht und die Familien weder den Transport noch eine dringend notwendige Behandlung und Therapie einfach nicht bezahlen können. In diesen Fällen organisiert Back to Life schnell und effektiv den Transport mit Begleitperson ins Tiefland zu einem geeigneten Krankenhaus, zahlt fachärztliche Untersuchungen, chirurgische Eingriffe und Therapien, die nicht unter die kostenlose Basis-Gesundheitsleistungen der Regierung fallen. Viele Schicksale nehmen eine positive Wendung. Erfahren Sie hier mehr.
Sauberes Trinkwasser – Grundlage für ein gesundes Leben
Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen sind die Grundlage unserer Gesundheit. In Nepal haben Millionen von Menschen weiterhin keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und verbesserten sanitären Einrichtungen und leiden unter den Folgen.
Erfahren Sie hier mehr über Back to Lifes Projekte rund um Wasserversorgung, Sanitäranlagen und Hygiene.
Was haben wir bisher erreicht?
Menschen bisher in
unseren Health Camps behandelt
über Corona aufgeklärt
Unsere Erfolge
- Health Camps ermöglichen jedes Jahr tausenden Menschen im Hochgebirge Kontakt zu (Fach-)Ärzten
- Besondere Health Camps: mobile Augenklinik, HNO-Health Camp, School-Health Camps
- Gesundheitsaufklärung an Schulen führt zu besserer Hygiene und weniger krankheitsbedingten Fehlzeiten der Kinder
- Durch Trinkwassersysteme werden durch Wasser übertragene Krankheiten reduziert
- Durch den Bau von Toiletten wird freie Defäkation praktisch eliminiert und die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen deutlich verbessert
Solange die Menschen in den Bergen keine medizinische Hilfe in Reichweite haben, bringen wir Ärzte aus dem Tiefland dorthin, wo sie so dringend gebraucht werden. Logistisch und organisatorisch ist es keine leichte Aufgabe für unser Team, die Ärzte, Instrumente und Medikamente tief ins Hochgebirge zu bringen. Die Health Camps sind wie ein zugeworfener Rettungsring für die Menschen dort. Ich danke unseren Spendern, die uns die Mittel zu dieser Hilfe ermöglichen.