Für die Gesundheit der Kinder – Sauberes Trinkwasser statt Flusswasser
Im Süden Nepals, in Chitwan, fördert Back to Life seit 2010 gezielt Mädchen aus ethnischen Minderheiten, damit sie die Schule besuchen können. Unserem Team vor Ort fiel auf, dass viele Schülerinnen des Dorfes Piple wiederholt zu spät zum Unterricht erscheinen. Trotz regelmäßiger Gesundheitsprogramme waren die Kinder oft ungewaschen und trugen verschmutzte Kleidung. Außerdem erkrankten überdurchschnittlich viele Schüler*innen an Durchfall, insbesondere während der Monsunmonate steigerte sich die Abwesenheitsquote.
Dem gingen wir nach und fanden heraus, dass die Dorfbewohner keinen adäquaten Zugang zu Wasser besaßen. Sämtliches Wasser für den Haushalt, auch das zum Trinken und Kochen, entnahmen sie einem Fluss.
Jeden Tag mussten die Frauen und Mädchen des Dorfes einen weiten und beschwerlichen Weg zur Wasserbeschaffung zurücklegen. Bereits früh am Morgen wird Wasser für die Zubereitung des Tees benötigt, also brachen Mädchen wie Rasmita direkt nach dem Aufwachen zum Wasserholen auf. Bis zur Wasserstelle benötigte die Neunjährige etwa 30 Minuten. Dort angekommen, musste sie erst einige Zeit warten, bis sie an der Reihe war, um den 5-Liter-Kanister der Familie aufzufüllen. Danach legte sie den gleichen Weg nach Hause zurück, schwer tragend.
„Oft holte ich selbst das Wasser“, sagt Rasmitas Mutter Sanu, „aber wenn ich eine bezahlte Arbeit hatte, musste ich Rasmita schicken und dann schaffte sie es nicht pünktlich zur Schule.“
Yam Bahadur Lama, Lehrer an Rasmitas Schule, berichtet uns, dass etwa 50 Haushalte (ungefähr 350 Personen) von dieser weit entfernten Wasserstelle abhängig waren. „Wenn der Fluss während des Monsuns ansteigt, bringt er viel Unrat und Abfälle mit. Das Wasser ist dann stark verschmutzt. Viele Bewohner, insbesondere die Kinder und die Alten, erkranken zu dieser Zeit an Durchfall oder Cholera.“
5 Brunnen spenden nicht nur Wasser, sondern vor allem Gesundheit
Um das Problem dauerhaft zu lösen, holten wir Wasserversorgungstechniker und einen Ingenieur ins Dorf. Nach eingehender Beratung entschieden wir, fünf Brunnen inklusive Wasserpumpen in Kooperation mit der Dorfgemeinschaft zu bauen.
Die Dörfler führten die Bauarbeiten mit großem Eifer unter fachgerechter Anleitung durch. Für die Instandhaltung der Brunnen und Pumpen wurde eine Gruppe ausgewählter Dorfbewohner von uns geschult. Vor der Inbetriebnahme der fünf Brunnen hat die zuständigen Gesundheitsbehörde Wasserproben entnommen und diese in einem Labor nach WHO Standards untersuchen lassen. Erst als das entnommene Wasser als gesundheitlich unbedenklich analysiert wurde, wurden die Brunnen behördlich freigegeben.
Die Einwohner der Region Piple, allen voran die Frauen, sind ganz begeistert von den neuen Brunnen. „Ich benötige nur noch zwei Minuten zur neuen Wasserstelle. Es ist eine riesige Erleichterung. Wir Frauen und die Kinder sparen dadurch so viel Zeit. Wertvolle Zeit, die die Kinder für die Schulaufgaben verwenden können. Außerdem haben nun alle Zugang zu sauberem und ungefährlichem Trinkwasser. Wir werden viel gesünder sein“, freute sich Sanu von ganzem Herzen.
Bis heute spenden die Brunnen sauberes Wasser.