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Ein überraschend modernes Paar | Anjana erlaubte mir, bei der Erstversorgung und dem Waschen ihres Säuglings, einem sehr intimen Moment, dabei zu sein. Das Neugeborene wog 3200 Gramm. Es war ihr zweites Kind und die junge Mutter erholte sich schnell. Ich lernte auch ihren Ehemann, Narendra Rawal, kennen, der sie rührend umsorgte und nur für die Untersuchungen kurz von ihrer Seite wich. Er verbrachte sogar die Nacht im Geburtshaus. Das ist selten in dieser Kultur und das Ehepaar kam mir sehr modern vor. Auch der Name ihrer Tochter stand ganz ohne Konsultation des Astrologen schnell fest: Aayanka („Abenteuer“). Narendra ist Lehrer an einer der wenigen privaten Secondary Schools und sprach Englisch mit mir. Die kleine Familie wirkte sehr glücklich. Gegen 3 Uhr nachts kehrte schließlich Nachtruhe ein und wir fanden noch ein bisschen Schlaf bis zum nächsten Morgen.

Tochter des Waldes

Es hört sich an wie der Stoff eines klassischen Märchens, doch Folgendes hat sich neulich im Oktober in Nepal zugetragen. Ich war zum Monitoring unserer Projekte in den Bergen von Mugu unterwegs. Für ein paar Tage kam ich in unserem Geburtshaus in Gamtha unter, was mich sehr freute, denn so konnte ich erneut die exzellente Arbeit und den Einsatz unserer Hebammen für die Frauen in den Bergen hautnah miterleben.

Waldgeburt bei Nacht | Es war mitten in der Nacht, als das Handy unserer Hebamme Ainkala klingelte: die 25-jährige Anjana hatte starke Wehen. Sofort eilte Ainkala mit der Notfalltasche zu Fuß durch die Nacht in Richtung Dorf. Währenddessen hoben die Nachbarn und der Ehemann die Hochschwangere auf die von uns nach der letzten Voruntersuchung zur Verfügung gestellte Trage. Ihr Weg führte durch den Wald zum Geburtshaus, das auf einer Bergkuppe liegt, ungefähr eine halbe Stunde Fußmarsch entfernt. Ainkala traf sie auf halber Wegstrecke. Fast hatten sie das Geburtshaus erreicht, es waren nur noch 10 Minuten zu Fuß. Doch das Baby hatte es eilig. Unsere Hebamme holte mitten im Wald um 1.07 Uhr nachts ein kleines Mädchen auf die Welt.

Hebammen als Licht im Dunkeln | In eine dicke Decke gewickelt wurden Anjana und das Neugeborene unverzüglich ins warme, schützende Geburtshaus gebracht, wo ich bereits aufgeregt auf sie wartete.

Dieses kleine, zarte, 10 Minuten alte Wesen mitzuerleben, machte mich sehr glücklich und zeigte mir erneut, wie wichtig unsere Geburtshäuser für die Frauen im Himalaya sind. Ohne die erfahrene Hebamme wäre die Waldgeburt für die junge Frau ungleich gefährlicher gewesen.

Ein überraschend modernes Paar | Anjana erlaubte mir, bei der Erstversorgung und dem Waschen ihres Säuglings, einem sehr intimen Moment, dabei zu sein. Das Neugeborene wog 3200 Gramm. Es war ihr zweites Kind und die junge Mutter erholte sich schnell. Ich lernte auch ihren Ehemann, Narendra Rawal, kennen, der sie rührend umsorgte und nur für die Untersuchungen kurz von ihrer Seite wich. Er verbrachte sogar die Nacht im Geburtshaus. Das ist selten in dieser Kultur und das Ehepaar kam mir sehr modern vor. Auch der Name ihrer Tochter stand ganz ohne Konsultation des Astrologen schnell fest: Aayanka („Abenteuer“). Narendra ist Lehrer an einer der wenigen privaten Secondary Schools und sprach Englisch mit mir. Die kleine Familie wirkte sehr glücklich. Gegen 3 Uhr nachts kehrte schließlich Nachtruhe ein und wir fanden noch ein bisschen Schlaf bis zum nächsten Morgen.

Revierkampf des Erstgeborenen | Nachmittags besuchte Narendra seine Frau nach der Schule und brachte den erstgeborenen, 4 Jahre alten Sohn Ayan mit, damit er seine kleine Schwester kennenlernen konnte. Doch der wollte nicht. Er schmollte und würdigte Aayanka keines Blickes. Auch die Kekse, die ich ihm reichte, verbesserten die Lage nicht.

Der kleinen Abenteurerin Aayanka, ihrem Bruder Ayan und ihren Eltern wünsche ich weiterhin alles, alles Gute.

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