Die Ernte ist reif und die Besitzer des Gewächshauses, Kamal Tamang und seine Frau Khasmaya, können ihr Glück kaum fassen. Das Ergebnis ist beachtlich: Gleich die erste Ernte brachte 80 Kilo Tomaten ein. Noch acht weitere Ernten sind bis zum baldigen Monsun möglich. Danach müssen neue Samen ausgesät werden. In den kommenden 5 Monaten kann Kamal mit den Tomaten rund 20.000 Rupees (ca. 150 Euro) einnehmen. Eine Menge zusätzliches Geld für den armen Landarbeiter. „Wir planen nun auch Gurken, Kürbisse, Blumenkohl und andere Gemüsesorten anzupflanzen…“, sagt Khasmaya und rechnet vor, dass die Familie auf diesem Weg zusätzliche Jahreseinnahmen von rund 50.000 Rupees gewinnt (370 Euro). Diese Summe ist in etwa die Ersparnis eines ganzen Jahres, die ein einfacher, armer Lohnarbeiter für seine Familie zurücklegen kann und nach Hause schickt. Das Gewächshaus verbessert die wirtschaftliche Situation der Familie nachhaltig.
Selbst anbauen – ein Gewinn für Mensch und Umwelt
Von den 80 Haushalten im Dorf Bhaduwar in Nuwakot schlossen sich anfangs nur eine Handvoll Familien dem Gewächshaus-Projekt an. Doch die schnell sichtbaren Erfolge sorgten bald für viele Nachahmer im Dorf. Der Bedarf an frischem Gemüse in der Region Nuwakot ist groß, da die meisten Bauern nur Hirse, Mais und Weizen anpflanzen. Täglich werden enorme Mengen aus anderen Teilen Nepals – aber auch aus Indien angeliefert. Den Bedarf mit lokal geerntetem Gemüse, das nicht durch die Lande transportiert werden muss, zu decken, ist ein Gewinn für Mensch und Umwelt.
Geld auf dem Konto und mehr auf dem Teller
Kamal ist restlos überzeugt: „Der Anbau und Verkauf der Tomaten ermöglicht uns nun mühelos den Ankauf von anderen Waren, die wir dringend brauchen – wie zum Beispiel Salz, Gewürze oder Speiseöl. Aber natürlich haben wir nun auch selbst mehr frisches Gemüse zu essen.“ Das Ersparte landet fortan auf einem Bankkonto. Es ist das erste seines Lebens. Kamal hat es mit Hilfe unserer Teamkollegen eröffnet.
Biologischer Anbau mit lokalem Saatgut
Bei der Wahl der Samen und des Saatguts achten wir darauf, lokale Samen zu nutzen, die in Nepal herangezogen werden. Außerdem setzen wir auf biologischen Dünger. Das vermitteln wir den Kleinbauern in den Schulungen und begleiten sie auch fortan mit Rat.