Harikrishna Upadhyaya, Asst. Head Teacher, Lokpriya Secondary School, Gamtha Khatyad, Mugu
Menschen, die persönlich involviert sind, haben einen geschärften Blick. Daher haben wir Ende 2019 Herrn Harikrishna Upadhyaya interviewt, der in Khatyad in der Region Mugu als Lehrer arbeitet und selbst im Ort wohnt.
Wenn Sie 10 Jahre zurückblicken, wie war die Bildungssituation in Khatyad?
Wir reden hier von einem ganz anderen Zustand. Für die Gemeinden hatte Bildung keinen hohen Stellenwert. Die Infrastruktur war mangelhaft, Lernmaterialien gab es wenige oder keine – so kann Lernen niemanden begeistern.
Was hat sich diesbezüglich geändert?
Die Situation hat sich beträchtlich verbessert. Mit Back to Life haben wir einen ganz anderen Status erlangt. Seit 2011 hat Back to Life stark in Schulbau, Ausstattung, Toilettenbau, pädagogische Trainings für die Lehrer und vieles mehr investiert. Dazu kommen dringend benötigte Dinge wie warme Kleidung und persönliche Hygieneartikel. Vom Kindergarten bis zur 5. Klasse hat sich die Zahl der Schüler *innen deutlich erhöht, die Zahl der Aussteiger*innen verringert. Kinder, die vorher keinen Zugang zu Bildung hatten, sind jetzt integriert. Von der Arbeit von Back to Life profitieren alle, aber besonders die armen Kinder der Region.
Welche Verbesserungen sehen Sie außerhalb des Bildungssektors?
Der gesundheitliche Zustand war schlecht, es gab keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Armut und Analphabetismus waren leider die Regel, durch die Abgeschiedenheit der Region waren die Infrastruktur für Transport und auch Kommunikation nahezu nicht vorhanden. Von Staatsseite hat sich niemand gekümmert. Sowohl im gesundheitlichen als auch im wirtschaftlichen Sinne hat sich eine Menge geändert. Mit dem Gesundheitsprogramm von Back to Life, der Aufklärung und Bereitstellung von Hygieneartikeln, dem Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie dem Bau von Toiletten. Nicht zu vergessen: die Eröffnung von Geburtshäusern. Dass Kinder nicht mehr im Kuhstall oder freier Natur zur Welt kommen, hat die Gesundheit von Kindern und Müttern enorm verbessert. Die Schule, das Zuhause und das Umfeld der Kinder sind ordentlicher und sauberer. Zuhause gibt es Solaranlagen für Strom, Toiletten und rauchfreie Öfen – ein unheimlicher Gewinn für alle.
Und wie sieht es wirtschaftlich aus?
Die wirtschaftliche Situation war in unserem abgeschiedenen, ländlichen Gebiet immer schwierig. Männer sind zum Arbeiten in Städte oder ins Ausland gegangen. Auch hier haben wir von Back to Life profitiert und gelernt, wie wir finanziell unabhängig werden können, was Spargruppen und Mikrokredite sind und Kooperativen. Durch den Straßenbau werden wir angeschlossen, es tun sich Märkte auf. Außerdem entstehen Arbeitsplätze. Die entstandenen Obstplantagen können andere Gegenden beliefern. Alles in allem hilft Back to Life uns nicht nur mit Infrastruktur wie Schulen und Geburtshäusern, sondern auch mit der Ausbildung und Sensibilisierung der Bevölkerung für mehr Möglichkeiten. Dadurch hat sich die Situation der Menschen in jedem Bereich des Lebens wesentlich verbessert.