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Im Gespräch mit Sun Bahadur Moktan

Früher abseits der Welt. Heute der Zukunft zugewandt

Sun Bahadur Moktan, der in Thakaltar in der Region Chitwan lebt und dort als Lehrer unterrichtet. Er hat einen genauen Blick darauf, was sich in seinem Dorf in den vergangenen 10 Jahren getan hat und wir freuen uns, dass er sich die Zeit genommen hat, es für uns zusammenzufassen.

Zur Vorzeigeschule geworden

Aus unserer einfachen Schule ist dank Back to Life eine Vorzeigeschule für die Region geworden mit zwei doppelstöckigen Schulblocks. Unsere Räume sind neu, groß, bestens ausgestattet und für kindgerechtes wie anregendes Lernen die beste Voraussetzung. Auch rundum bieten Spielplätze und Schulgärten für die Schüler und die Dorfgemeinschaft eine besondere Umgebung. Die Zahl der Schulanmeldungen ist in den letzten 10 Jahren von 40% auf 90% gestiegen, viel mehr Mädchen gehen heute in die Schule und viel weniger Schüler insgesamt brechen ab. Wo wir früher nur bis Klasse 8 unterrichten konnten, haben wir nun Platz und Möglichkeiten bis Klasse 12. Hochschulabschluss in Thakaltar, wer hätte das je gedacht? Damit sind wir die einzige Schule weit und breit in der Region, die das Abitur anbietet. Auch die Alphabetisierungsrate liegt bei den Frauen hier jetzt bei 95,6%, bei den Männern bei 97%. Kein Vergleich zu früher.

Das Dorf gestern und heute

Hat man sich vor 10 Jahren unser Dorf angesehen, war einfach alles anders: Alle nutzten Holz aus dem nahen Wald zum Bauen und vor allem als Feuerholz. Aus den einfachen Häusern qualmte es. Schon 68 Häuser verfügen nun über eine Biogas-Anlage, dazu gibt es nun statt offener Toiletten im Dorf in wirklich jedem Haus eine eigene Toilette – wenn vorhanden, ist sie mit der Biogas-Anlage verknüpft und damit noch ökonomischer. Die Wichtigkeit von Hygiene und Sauberkeit ist im Bewusstsein der Dorfbewohner wirklich angekommen und damit auch das Verständnis von Gesundheitsvorsorge. Die Dorfbewohner beteiligen sich aktiv an der Reinhaltung des Dorfes und auch der Plastikverbrauch verringert sich stetig – alle sind einfach aufmerksamer und verstehen Zusammenhänge.

Wir sind wirtschaftlich viel bessergestellt

Die ökonomische Situation der Menschen hier war früher wirklich schwierig. Viele konnten nicht einmal genug für ihr eigenes Leben anbauen, Männer mussten als Tagelöhner arbeiten, wenn sie überhaupt Arbeit fanden. Back to Life hat uns gezeigt, wie man mit der richtigen Form der Landwirtschaft gute Ernten und entsprechendes Einkommen generieren kann. Mit den Spargruppen, deren Möglichkeiten wir von Back to Life gelernt haben, können wir uns gegenseitig unterstützen. Selbst die Regierung hat gemerkt, dass hier etwas passiert und endlich Straßen gebaut. Wir sind also jetzt Teil der „weiteren“ Welt – auch mit unseren guten Produkten.

Die Kinder geben den Impuls

Mit der Bildung und der Aufklärung der Kinder multipliziert sich das Wissen über viele Themen: persönliche Hygiene ist eines davon, denn jetzt wissen auch die Älteren um die Wichtigkeit und kümmern sich darum. Aber auch das traditionell verankerte Problem der Kinderehen ist im Wandel. Sie ist noch nicht komplett abgeschafft, aber deutlich seltener geworden. Zum Glück.

Ohne Back to Life wäre unser Dorf nie da angekommen, wo wir jetzt sind. Wir haben in jedem Belang unser Leben deutlich verbessern können, sind unabhängiger und selbstbewusster. Dafür möchte ich mich von Herzen auch im Namen meines gesamten Dorfes bedanken und hoffe, dass wir hier gemeinsam noch viel mehr zum Besseren wenden können. Danke!

„Herzlichen Dank Back to Life für die Liebe und Zuwendung für unser Dorf.“

Back to Life e.V.